Eine Sanierung beider Kiefer kommt in vielen verschiedenen Szenarien infrage. Erkrankungen wie Osteoporose, Parodontitis oder auch Tumore im Mund- und Kiefer-Bereich können die Entfernungen von vielen, manchmal auch allen Zähnen, nötig machen. Manchmal sind erblich bedingte Erkrankungen die Ursache dafür, dass Zähne nicht angelegt sind (Adontie) oder an einer falschen Stelle aus dem Kiefer wachsen. Manchmal sind die Zähne beim Zahndurchbruch schon anfällig für Erkrankungen (z.B. Amelogenesis Imperfekta). In anderen Fällen macht eine Gesamtkiefersanierung bei stark abgenutzten Zähnen und abgesenktem Biss Sinn (Bisshebung).
In jedem Fall sollte aber vor jeder Sanierung ein Sanierungsplan erstellt werden, der die nötigen Schritte präzise formuliert. Dieser gibt die zahnärztlich notwendigen Maßnahmen, die angestrebte Behandlungsdauer bei optimalem Verlauf und auch die Kosten der Behandlung an.
Bei allen Maßnahmen, seien es chirurgischer, konservierender oder auch parodontologischer Art, legen wir bei SMILE ID auch ein besonderes Augenmerk darauf ästhetische und funktionelle Probleme im Rahmen einer Gesamtkiefersanierung zu lösen.
Ablauf der Gesamtkiefersanierung
Der Verlust von Zahnhartsubstanz kann unter anderem durch starkes Zähneknirschen oder Pressen entstehen. Hierdurch entsteht ein Platzmangel in der Vertikalen, sodass sich der Biss absenkt. Dieses Problem gibt es bei Patienten aller Altersgruppen. Jedoch sind zunehmend junge Menschen davon betroffen. Ein abgesenkter Biss liegt immer dann vor, wenn die vertikale Distanz zwischen der Basis von Ober- und Unterkiefer geringer ist, als sie eigentlich (physiologisch) sein sollte.
Die Absenkung wirkt sich nicht nur negativ auf die Ästhetik im Mund- und Gesichtsbereich aus (z. B.: mehr Falten in der Mundpartie – Naso-Labial-Falte), sondern auch funktionell auf den gesamten Körper.
Hierbei wird durch die Fehlbelastung der Kiefergelenke nicht nur das Essverhalten gestört. Es entstehen auch Druckgefühle, Verspannungen und Schmerzen im Kiefergelenk, die sich verstärken und sich schließlich auch auf den Kopf-, Nacken- und Schulterbereich ausdehnen können. Da die Symptome meist sehr vielschichtig sind, wird die Diagnose noch weiter erschwert. Einige Symptome lassen sich nicht direkt mit den Kiefergelenken und den Zähnen in Verbindung bringen.
Ein abgesenkter Biss kann, wenn er in jungem Alter früh genug erkannt wird, kieferorthopädisch behandelt werden. Vorwiegend entstehen die Symptome, aber wenn eine kieferorthopädische Behandlung aus zahnmedizinischer Sicht nicht mehr infrage kommt, sodass eine Korrektur nur prothetisch über eine Bisshebung erfolgen kann.
Zur Durchführung der Bisshebung werden in der Praxis SMILE ID ausführliche diagnostische Unterlagen zur Erstellung eines Behandlungsplanes erstellt. Dies ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie und zur Erkennung der Behandlungsnotwendigkeit.
Im ersten Schritt muss individuell die optimale vertikale Distanz zwischen Ober- und Unterkiefer bestimmt werden. Danach wird mithilfe einer speziell angepassten Aufbissschiene die optimale Bisshöhe eingestellt, sodass sich die Kiefergelenke an die neue, erhöhte Position gewöhnen können. Nach einigen Kontrollterminen, sobald der Patient funktionell beschwerdefrei ist, wird die neu bestimmte Bisshöhe mittels Langzeitprovisorien auf die Zähne im Mund übertragen.
Nach dieser Zeit hat man so eine optimale Ausgangssituation hergestellt und die optimale Bisshöhe gefunden. Sobald sich der Patient an die neue Bisshöhe gewöhnt hat, kann die dauerhafte prothetische Versorgung eingesetzt werden.
Die definitive prothetische Versorgung der Zähne ist immer individuell. Sie richtet sich immer nach Größe des Substanzverlustes und funktioneller Belastung. So kann diese sich aus Inlays, (Teil-) Kronen, Brücken und Veneers zusammensetzen. Für eine naturgetreue Ästhetik verwenden wir in unserer Praxis ausschließlich hochwertige prothetische Versorgungslösungen aus Vollkeramik.
Nach der Bisshebung empfiehlt sich, um funktionelle Muster im Mund- und Kiefer-Bereich dauerhaft zu minimieren, eine Behandlung mit Aufbissschienen, die durch spezielle Vermessung der Kiefergelenke individuell angepasst werden. So wird verhindert, dass der Zahnersatz sich, wie die Zähne vorher, abnutzt oder geschädigt wird.